Montag, 25. Juni 2012

Erotik (über 18 Jahre)


Es gibt auf meiner Lieblings-Leseplattform BookRix jede Menge mehr oder eher weniger guter Geschichten, die mit „Erotik“ übertituliert sind und ein Mindestalter von 18 Jahren voraussetzen. Gut, die kann es geben, soll es ruhig geben, die haben ja auch ihr Publikum. Ich bin auch beileibe nicht prüde, das nicht. Ich denke es mir manchmal ganz reizvoll, sexuelle Phantasien zu lesen, auch aufzuschreiben. Es gibt ja auch genügend Konsumenten der entsprechenden bildlichen Darstellungen.
Von Bildern und Filmen entsprechenden Inhalts sei an dieser Stelle nicht die Rede.
Von Texten schon.
Da nämlich wird bei mir die Frage ausgelöst, ob es wohl notwendig ist, sich einer ausgiebigen, manchmal ausufernden Schilderung sexualpraktischer Vorgänge zu bedienen und diese wo möglich auch noch mit diversen Vulgarismen zu stützen. Gewiss, Worte sollen Bilder im Kopf erzeugen, dieser Mechanismus ist mir geläufig. Und die Kopfbilder stützen die Erregung. Nur – jene Vulgärausdrücke machen die Texte nicht eben lesenswert, für meine Begriffe jedenfalls nicht. Sprache kann mehr, als die Aufzählung von Begrifflichkeiten aus der unteren Schublade. Es ist, als wenn sich jemand abmüht, textlich zum Beispiel den Genuss eines Gänsebratens zu erfassen und dabei keine andere Idee entwickelt, als fettige Finger und Lippen zu beschreiben.
Ja, das musste mal gesagt werden.
Gruß, JurekP

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