Donnerstag, 29. August 2013

Navi, du Mistvieh!


Weißt du, was das Ding mit mir gemacht hat? Nee, kannste ja auch nicht.
Also, wir sind mit dem Auto in Chemnitz, rudweg 600 km weit ab vom Gehöft. Ich war noch nie in Chemnitz. Und in Karl-Marx-Stadt vor 30 Jahren mal, aber mit der Eisenbahn, die damals noch Reichsbahn hieß. 
So. 
Und wir wollen wieder raus aus der Stadt und das Navigationsgerät, fünf Jahre alt ungefähr, plötzlich und unerwartet, verweigert zwar nicht konsequent den Dienst, bekennt aber kleinlaut, dass es im Moment keine Ahnung hat, wo wir uns befinden. Alle Satelliten weg, der Standort weg und die komplette Raumzeit vermutlich auch.
Du bist als Nutzer elektronischer Rechenknechte mit so Kunstgriffen vertraut wie: Reset, Neustart, ein Versuch geht noch, ect.pp. Allein - alles nützt nichts, das Navi kann sich nicht mal mehr an den letzten Standort erinnern und wähnt sich schon im heimatlichen Dorfe.
Schön wärs.
Nun gut, neben einem Ersatz des so notwendig gewordenen Gerätes war erst mal auch guter Rat teuer. Wo kriegst du so ein Ding her, wenn du noch nicht mal eine Ahnung hast, wo genau du bist, in dieser für vorpommersch-dörfliche Verhältnisse geradewegs riesigen Stadt?
Tankstelle?
"Nää, dud mor leed, soäwas ham mir hier nich. Abor heernse, da vorne, gleich hindor där Audobahnuffahrd, da is doch dieses ..."
Na eben so ein riesiges Einkaufscenterparkgelände, wo auch die Elektronikmärkte unter anderen Wichtigkeiten allerlei Navgationsgeräte feilbieten.
Flugs hin und so ein Teilchen erworben und - GERETTET! Endlich wieder Empfang in der Wüste.
Mensch, was bist du schon abhängig von deinem Werkzeuge!